Wien braucht Konsumräume!

Wir fordern die Verantwortlichen, insbesondere die Stadträtin für Gesundheit und Soziales – Sonja Wehsely – auf, hinsichtlich der Errichtung eines Konsumraumes für Drogenkonsument_innen in Wien aktiv zu werden. Das heißt auch:

Akzeptanz und nachhaltige Hilfsangebote müssen mit einem Ende der polizeilichen Vertreibung von Drogenkonsument_innen einhergehen
Schaffung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für Konsumräume (wie §10a in dem deutschen Betäubungsmittelgesetz)
Schaffung eines einjährigen Pilotprojekts mit Evaluierung
Finanzielle Unterstützung gewährleisten

Diese Forderungen stehen nicht im Gegensatz zu bestehenden Hilfsangeboten, sondern sind als Ergänzung dieser zu sehen. Aktuelle Systeme erreichen die betroffenen Menschen nicht ausreichend und so ist eine adäquate gesundheitliche Situation nicht gewährleistet.

Ein Konsumraum sind Lokalitäten, in denen mitgebrachte Drogen unter Einhaltung bestimmter Regeln und unter hygienischen Bedingungen konsumiert werden können. Als Zielgruppe sind eigentlich alle Konsument_innen illegalisierter Substanzen zu verstehen, der Schwerpunkt liegt allerdings bei intravenös konsumierenden Menschen. Die Anonymität der Nutzung ist eine wichtige Voraussetzung, welche die Akzeptanz solcher Einrichtungen fördert.

Derzeit bestehen in Europa 75 Konsumräume für Drogenkonsument_innen (Schweiz, Deutschland, Niederlande, Norwegen, Luxemburg und Spanien). Dort kann unter hygienischen und menschenwürdigen Bedingungen intravenös konsumiert werden. Konsumräume erhöhen die Zahl der Konsumierenden und die Häufigkeit des Konsums NICHT. Auch die Aufnahme und der Verbleib in einer Therapie werden nicht negativ beeinflusst.

Konsumräume tragen dazu bei…

► das Risikoverhalten in Bezug auf die Übertragung von Infektionskrankheiten – beispielsweise von HIV/Aids und Hepatitis C – in der Gruppe der Drogenkonsumierenden zu verringern
► tödliche Überdosierungen und somit die Sterblichkeit in dieser Gruppe zu verringern
► den Kontakt zwischen dieser Gruppe und dem sozialmedizinischen Netz herzustellen  und aufrechtzuerhalten
►die Zahl gebrauchter Spritzutensilien im öffentlichen und halböffentlichen Raum zu reduzieren.

Daher fordern wir die Errichtung von Konsumräumen in Wien!!!

WICHTIG:

BastA – Vortrag zum Thema „Überblick und Erfahrungen mit Drogenkonsumräumen in Deutschland und Europa“ von Prof. Dr.  Heino Stöver                                                                 Wann und Wo? 12. Mai 2011 um 17 Uhr, FH Campus Wien.

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